Geboren am 1. Juli 1902 in Wien, Leopoldstadt.
Sie verbrachte ihre Kindheit im 2. Wiener Gemeindebezirk in der Nähe des Pratersterns. Ihre Eltern, Eduard Jenisch und Augusta (geb. Krisper), betrieben eine Gastwirtschaft in der Mayergasse in der Leopoldstadt.
Nach dem Besuch der Volks- und Bürgerschule besuchte sie die „Fortbildungsschule der Gastwirte Söhne und Töchter“ in Wien 1., Judenplatz. Sie war anschließend im elterlichen Betrieb sowohl in der Küche, als auch im Schankbetrieb beschäftigt.
Im Jahre 1927 lernte sie den jungen Mann Hermann Lesser kennen, der als Chauffeur bei einem Versicherungsunternehmen beschäftigt war - und diesen Posten bis zur Pensionierung inne hatte. Im Jahr 1928 heiratete das Paar in der Kirche St. Johann Nepomuk im 2.Bezirk in der Praterstraße. Ihr neuer Wohnort war ab diesem Zeitpunkt in der Laufbergergasse, ebenfalls im selben Bezirk. Ein Jahr später, im September 1929 kommt ihr Sohn Herbert zur Welt.
In den Folgejahren führte sie den Haushalt für Kind und Gatten bis zum Kriegsbeginn. In den Kriegsjahren musste sie alleine für den Sohn sorgen, weil der Vater im Kriegsdienst eingesetzt war. Die schwere Kriegszeit musste sie dienstverpflichtet in einer Wiener Versicherung als Teilzeitbeschäftigte abdienen.
Nach der Heimkehr des Gatten aus dem Felde konnte das normale Familienleben wieder beginnen, welches harmonisch und glücklich verlief. Sohn Herbert hatte inzwischen seine Ausbildung zum Ingenieur beendet und im Jahr 1961 geheiratet. Zu diesem Zeitpunkt ist er mit seiner Frau - ebenfalls im 2. Wiener Gemeindebezirk - heimisch geworden. Zum 60. Ehejubiläum – Diamantene Hochzeit - wurden Augusta und Hermann Lesser im Wiener Rathaus geehrt.
Nach dem Ableben ihres Mannes Hermann Lesser im Jahre 1989 konnte sie noch bis in den Oktober 1997 ihren Haushalt in den wichtigsten Bereichen mit einiger Hilfestellung ihres Sohnes und der Schwiegertochter selbstständig weiter führen. Auch verbrachte sie – jetzt leider als Witwe alleine - bis zu ihrem 94. Lebensjahr heiße Sommerwochen im kühlen Ottertal bei Kirchberg am Wechsel.
Ein schwerer Sturz im Jahr 1997 mit einem Oberschenkelhalsbruch beendete plötzlich ihre Agilität und Mobilität. Im Anschluss an den Spitalsaufenthalt im Lorenz-Böhler-Krankenhaus wurde sie im Geriatriezentrum Baumgarten aufgenommen. Den fast 9-jährigen Aufenthalt trug sie mit Demut und Geduld. Sie war beim Pflegepersonal und den anderen Patienten sehr beliebt. Ihr Spruch zum Pflegepersonal war immer: „Vielen Dank! Küss’ die Hand!“
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